Memes und GIFs per Smartphone verschicken

Wie Sie GIFs und Memes erfolgreich im Online-Marketing einsetzen

Ein lustiges Zitat wird zum weltweiten Running-Gag im Internet oder eine Kurzanimation aus der Lieblingsserie ersetzt die schriftliche Antwort auf die letzte WhatsApp-Nachricht. Memes und GIFs sind aus dem Internet nicht mehr wegzudenken und längst fester Bestandteil der Art und Weise geworden, wie wir online kommunizieren. Kein Wunder, dass die Webphänomene daher auch von Unternehmen für ihre digitale Kommunikationsstrategie entdeckt und eingesetzt werden. Die informelle und humorvolle Natur von GIFs und Memes macht sie zu einem originellen Marketing Tool, um die internetaffine Zielgruppe zu erreichen.

Im heutigen Blog-Beitrag zeigen wir daher, worum es sich genau bei Memes und GIFs handelt und wie Sie die beliebten Content-Häppchen erfolgreich in Ihre Online-Marketing Strategie integrieren können.

 

Was ist ein GIF?

Ein GIF, kurz für Graphics Interchange Format, ist ein komprimiertes Grafikformat für Bilder im Web. Die häufigste Form ist die Aneinanderreihung mehrerer Bilder in einem GIF, die den Eindruck einer Animation erwecken. Waren GIFs zu Beginn noch die einzige Möglichkeit, bewegte Bilder ins Internet zu bringen, wurden sie mit der Entwicklung des World Wide Webs schnell vom Video überholt. In den letzten Jahren wurden die Kurzanimationen allerdings für die Onlinekommunikation wiederentdeckt. Ob Facebook, Twitter, Instagram ober WhatsApp – für die meisten Nutzer ist die GIF-Funktion mittlerweile genauso wichtig, wie die klassischen Emojis. Durch die Animation erzeugen GIFs sofort Aufmerksamkeit und sind interessanter für das Auge, als ein statisches Bild. Gleichzeitig sind sie durch eine nur einige Sekunden lange Wiedergabe in Dauerschleife deutlich einfacher und schneller als Videos zu konsumieren. Zudem kommen GIFs ohne Ton aus – so besteht beim Scrollen keine Gefahr, ungewollt die Umgebung zu beschallen. Die wohl wichtigste Seite um GIFs zu finden und zu erstellen ist dabei Giphy.com.

 

 

Was ist ein Meme?

Der Begriff Meme wurde 1976 vom Evolutionsbiologen Richard Dawkins eingeführt. Dawkins Argumentation ist, dass sich „Viralität“ nicht nur auf die Verbreitung von ansteckenden Krankheiten bezieht, sondern ebenso auf soziokulturelle Phänomene. Ein Meme ist in diesem Sinne eine kulturelle Idee oder ein Trend, welche sich wie ein Lauffeuer in einem kulturellen System verbreiten. Internet-Memes entwickeln sich organisch aus der Web-Community heraus und können sich mit einer solchen Geschwindigkeit verbreiten, dass sie oft schon nach wenigen Tagen weltbekannt sind.

Anders als GIFs sind Memes kein spezielles Medienformat, sondern können die verschiedensten Formen annehmen, vom klassischen „Image Macro“, also Bild mit Text, über einzelne Zitate bis zu speziellen Verfremdungen von Grammatik und Rechtschreibung. Sie beziehen sich auf Ereignisse des Zeitgeschehens, zitieren Szenen aus der Popkultur oder beschreiben bestimmte Alltagssituationen. Das alles auf eine humorvolle und oft satirische Weise. So schnell wie ein Meme entstehen kann, kann es dabei auch wieder verschwinden. Während manche Formate auch nach Jahren nicht ihre Wirkung in der Online-Community verlieren, geraten andere Memes bereits nach einigen Tagen in Vergessenheit. Allen Memes gemein ist dabei allerdings, dass sie ein bestimmtes Maß an geteiltem Wissen voraussetzen, um sie zu verstehen. Sie sind sozusagen ein Insiderwitz, den die weltweite Internetcommunity teilt.

 

Memes im Online Marketing beweisen Humor, Trendbewusstsein und Nähe zur Zielgruppe

Genau das macht auch einen Großteil des Charmes des Webphänomens für Unternehmen aus: Ein Meme zu verstehen, zeigt Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die einen bestimmten Zeitgeist teilt. Daher bieten Memes ein hohes Potential an Markenidentifikation. Unternehmen, die mit Memes Humor beweisen, zeigen, dass sie die Sprache ihrer Zielgruppe sprechen. Das schafft Nähe und Sympathie. Gleichzeitig entstehen Memes meist aus aktuell beliebten oder stark diskutierten Themen im Netz. Die richtige Verwendung von Memes zeugt daher von einem Gespür für Trends. Umso cleverer und aktueller das Meme, desto höher die Chancen, dass es in den sozialen Medien viral geht.

 

 

Damit das Marketing mit Memes zum Erfolg wird, ist es dabei wichtig, ein paar grundlegende Punkte zu beachten. Erster Erfolgsfaktor ist die zu Teilen äußerst kurze Halbwertzeit von vielen Memes. Was in der Welt des Internets letzte Woche noch gut funktioniert hat, kann heute schon veraltet sein. Um sich Fettnäpfchen zu ersparen, sollte also genau geprüft werden, ob das Meme in den sozialen Medien noch aktuell ist – beispielsweise über Twitter oder Google Trends. Eng damit zusammen hängt die eigentliche Gestaltung des Memes. Überprüfen Sie hier lieber einmal zu viel als zu wenig, ob das Meme auch richtig verstanden wurde. Bei der Modifikation des Memes selbst ist es entscheidend, originell und nicht zu werblich zu sein. Hauptziel sollte es sein, zu unterhalten – mit einer passenden, aber nur subtilen Referenz zur eigenen Marke. Nicht zu Letzt muss nicht nur das Unternehmen selbst das Format richtig verwenden, sondern die Zielgruppe das Meme auch verstehen. Memes lassen sich meistens auf eine bestimmte Nische oder Online-Subkultur zurückführen. Schauen Sie sich daher genau an, was die Interessen und Klickvorlieben Ihrer Zielgruppe sind und welche Formate bei ihr besonders beliebt sind.

 

GIFs helfen zu emotionalisieren und zu veranschaulichen

Im Gegensatz zu Memes ist die Wirkung von GIFs weniger abhängig vom schnellen Wandel der Internetkultur. Sie sind weniger zeitlich begrenzt und eher eine Art erweiterter Emoji. GIFs eignen sich daher besonders gut zum Mini-Storytelling im Online-Marketing. Denn ob Mini-Clips aus Film und Fernsehen oder einfach ein witziger Gesichtsausdruck – die Kurzanimationen bringen in nur ein paar Sekunden ein bestimmtes Gefühl auf den Punkt. So lassen sich Blogs und Posts auf einfache Art emotionalisieren. Insbesondere für Millennials sind GIFs einer Studie zur Folge unerlässlich, um im Internet zu kommunizieren. Zwei Drittel der 18 bis 34-Jährigen gaben an, dass GIFs ihre Gefühle besser ausdrücken als Worte. Besonders gut funktionieren dabei GIFs mit Personen und – wie sollte es im Internet anders sein – Hunden und Katzen. [1]

 

 

Allerdings müssen GIFs im Online-Marketing nicht immer nur eine witzige oder unterhaltsame Funktion haben. Die Mini-Animationen eigenen sich perfekt, um die Funktionsweise eines neuen Produktes zu zeigen, Daten im Zeitverlauf zu animieren, Tutorials Step-by-Step zusammenzufassen oder Klickpfade für ein neues Website-Feature zu visualisieren.

Paradebeispiel für diesen praktischen Einsatz von GIFs ist eine Kampagne von Dell aus dem Jahr 2014. Zum Launch des neuen Dell XPS 12 Convertible Ultrabook – eine Mischung aus Laptop und Tablet, suchte das Unternehmen nach Möglichkeiten, die damalige Produktneuheit verständlich in einer E-Mail Kampagne zu präsentieren. Die Lösung: Eine GIF-Animation, die die Umwandlung des Ultrabooks in ein Tablet zeigt. Die Wirkung der Kampagne wurde in einer Casestudy von Marketingsherpa.com [2] untersucht. Das Ergebnis zeigt im Vergleich zu vergangenen Benchmarks den vollen Erfolg der GIF-gestützen Kampagne: Mit der Mailing-Aktion konnte das Tech-Unternehmen eine 42% höhere Klickrate, eine 103% höhere Conversionrate und ein Umsatzplus von 109% verbuchen.

 

Memes und GIFs sind einfach erstellt und stark teilbar

Einige Vorteile teilen sich beide Webphänomene gleichermaßen. Memes und GIFs sind mit nur ein paar Klicks erstellt. Der Produktionsaufwand ist also deutlich niedriger, als bei hochauflösenden Kampagnenfotos oder gar Videos. Zudem sind Memes und GIFs mit die beliebtesten Inhalte, die in den sozialen Medien geteilt, gelikt und für Freunde verlinkt werden. [3] Sie bieten so die Möglichkeit, eine große Menge an Nutzern zu erreichen und Teil einer sozialen Konversation zu werden.

Wichtig: Memes und GIFs leben oft von Bezügen zur Popkultur und zitieren dabei bekannte Filme, Serien oder Musik. Daher sollte vor der Verwendung immer kurz das Copyright des verwendeten Materials überprüft werden. So bleiben Sie auf der sicheren Seite in Bezug auf Urheberrechtsverletzungen.

 

 

Fazit

Auch wenn inzwischen vor allem große Unternehmen immer öfter auf Memes und GIFs im Online Marketing setzen, bleiben sie tendenziell noch immer eine Seltenheit im Content Marketing Mix. Das macht sie um so mehr zu einem originellen Kommunikationsmittel, das Aufmerksamkeit bei Kunden schafft.

Richtig eingesetzt, lassen sich mit Memes Humor und Trendbewusstsein beweisen und durch GIFs der eigene Content interessanter und emotionaler gestalten. Dadurch helfen sie, die Nutzer auf einer persönlicheren Ebene zu erreichen, schaffen ein sympathisches Markenimage und stärken so die Bindung zum Unternehmen. Gleichzeitig steigen durch den Unterhaltungsfaktor das Engagement und die Shares in den sozialen Medien. Es lohnt sich also, etwas über den klassischen Online-Marketing Tellerrand zu schauen und die digitale Unternehmenskommunikation mit GIFs und Memes aufzulockern.

 


 

[1] Time: Forget Words (2017)

[2] Marketing Sphera: Email Marketing: Dell lifts revenue 109% via GIF-centric campaign (2014)

[3] Medium: Do Memes Get Better Instagram Engagement than Other Photos? (2019)