Produktfotos – So setzen Sie Ihre Produkte richtig in Szene

Anders als beim stationären Einkauf hat der Kunde beim Onlineshopping nicht die Möglichkeit, die Produkte anzufassen oder anzuprobieren, um deren Qualität einzuschätzen oder um die Passform zu prüfen. Daher müssen beim Onlinekauf neben Kundenbewertungen vor allem die Produktfotos zum Einschätzen der Qualität und der Produkteigenschaften herhalten. Gemeinsam mit der Produktbeschreibung und dem Preis sind die Produktfotos also ausschlaggebend dafür, ob ein Interessent Ihr Produkt letztlich kauft oder nicht.
Daher haben wir hier einige Punkte zusammengetragen, auf die Sie bei Ihren Produktfotos achten sollten, um beim Interessenten einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen und ihn bestenfalls zum Kauf zu animieren.

 

Das richtige Equipment

Zunächst ist das richtige Equipment für professionelle Produktfotos unabdingbar. Eine gute Kamera, ein Stativ und die passenden Lichtquellen machen in der Produktfotografie einen enormen Unterschied. Daher lohnt es sich, in angemessenes Equipment zu investieren, es sich auszuleihen oder die Ablichtung der Produkte an einen Experten abzugeben.

 

Der richtige Hintergrund für Produktfotos

In der Produktfotografie ist vor allem eines wichtig – das Produkt. Daher sollte das Produkt auf den Fotos letztlich auch im Vordergrund stehen. Damit nichts von Ihren Produkten ablenkt, empfiehlt sich ein schlichter, nach Möglichkeit weißer Hintergrund. So liegt der komplette Fokus auf dem abgelichteten Produkt.

 

Produktfotos als Freisteller

In der Produktfotografie werden meistens Freisteller genutzt. Bei Freistellern wird der Hintergrund des Objektes entfernt, sodass das Foto sozusagen nur noch aus dem wirklichen Produkt besteht. Freisteller haben den Vorteil, dass sie die volle Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Produkt ziehen. Der Betrachter wird also nicht durch den Hintergrund abgelenkt.

 

Produktfotos in verschiedenen Perspektiven

Des Weiteren sollten Produktfotos aus verschiedenen Perspektiven geschossen werden. Das hilft dem Webseitennutzer dabei, sich das Produkt besser vorzustellen und sich ein genaueres Bild von dem Aussehen des Produktes zu verschaffen.
Bezüglich der verschiedenen Perspektiven gilt es besonders zu betonen, dass auch zwischen Gesamt- sowie Nahaufnahmen variiert werden sollte. Detailaufnahmen sind hilfreich, um dem Betrachter auch einzelne Funktionen und Details der Produkte zu verdeutlichen und gezielt darauf hinzuweisen.

 

Die Anzahl der Objekte

Ob auf einem Produktfoto einzelne oder mehrere Produkte gleichzeitig abgebildet werden sollten, hängt vom jeweiligen Produkt ab. Ein Kleidungsstück beispielsweise soll in den meisten Fällen als Einzelstück wahrgenommen werden. Daher sollte es auf dem Produktfoto auch nur als einzelnes Stück abgebildet werden. Bei Massenware, die im Set verkauft wird, kann es hingegen eher irritierend wirken, wenn sich auf dem Produktfoto nur ein einzelnes Stück befindet.

 

Die richtige Blickrichtung

In der Produktfotografie ist es aus Sicht eines Marketingexperten sehr wichtig, darauf zu achten, wie das Produkt ausgerichtet ist. Da wir Europäer daran gewöhnt sind, Texte von links nach rechts zu lesen, nehmen wir auch Fotos von links nach rechts wahr. Die Wirkung eines Produktfotos kann daher vollkommen anders sein, abhängig davon, ob das Produkt nach links oder nach rechts gewandt liegt.

 

Die richtige Belichtung für Produktfotos

Während die Perspektiven verändert werden sollten, ist bei der Belichtung das Gegenteil der Fall. Die Belichtung sollte auf allen Produktfotos desselben Produkts gleich bleiben. Andernfalls sieht vor allem die Farbe des Produkts letztlich auf allen Bildern verschieden aus, was wiederum zu Irritation und Verunsicherung beim potentiellen Kunden führt.
Weiterhin empfiehlt es sich bezüglich der Belichtung wenn möglich das Tageslicht zu nutzen. Das beste Licht ist an einem bewölkten Tag zur Mittagszeit gegeben, da es hier zwar hell ist, die Sonne jedoch nicht blendet.
An Tagen, an denen kein gutes Tageslicht gegeben ist, sollten zwei oder bestenfalls drei Lichtquellen genutzt werden, um eine gleichmäßige Belichtung zu schaffen und Schatten zu vermeiden. Dabei ist es außerdem empfehlenswert, die Produkte auf Materialien zu arrangieren, die weiß reflektieren. So wird das Licht von Hinter- und Untergrund auf das Produkt zurückgeworfen und es werden auch diejenigen Seiten beleuchtet, die andernfalls zu dunkel wären. Zur Ablichtung kleinerer Produkte können außerdem Lichtzelte hilfreich sein.
Um harte Schatten zu vermeiden, sollte des Weiteren auf den Blitz verzichtet werden.

Konsistenz

Wer in seinem Onlineshop mehrere Produkte verkauft, was ja in der Regel der Fall ist, sollte bei der Fotografie der verschiedenen Produkte auf Konsistenz achten. So sollten der Hintergrund, die Ausrichtung sowie die Lichtverhältnisse bei den Produktfotos aller Produkte gleich sein, um dem Betrachter ein gleichmäßiges Bild zu vermitteln anstatt ihn zu irritieren.

 

Anforderungen der Handelsplattformen berücksichtigen

Wenn die Produktfotos nicht für den eigenen Onlineshop, sondern für Handelsplattformen wie Amazon oder Ebay gedacht sind, dann müssen bei der Ablichtung der Produkte auch die technischen Anforderungen der jeweiligen Plattform berücksichtigt werden.

 

Mood Fotos

Ferner ist es empfehlenswert, Mood Fotos zu den Produktfotos hinzuzufügen. Von Mood Fotos spricht man, wenn ein Produkt in Action gezeigt wird. Ein Mood Foto eines Fußballschuhs könnte also beispielsweise ein Foto sein, auf dem ein Fußballspieler einen Fußball schießt.
Diese sogenannten Mood Fotos helfen dabei, dass der Betrachter sich das Produkt besser vorstellen kann. Des Weiteren wecken gute Mood Fotos in dem Betrachter Emotionen sowie den Wunsch, das Produkt ebenfalls zu besitzen, um in derselben Situation zu sein wie die Person auf dem Foto.

Die richtige Beschriftung von Produktfotos

Damit die Produktfotos auch zur Suchmaschinenoptimierung Ihrer Website beitragen, ist es wichtig, die Produktfotos entsprechend zu beschriften. In der Beschriftung der Produktfotos sollten angemessene Keywords sowie der Markenname Beachtung finden. Des Weiteren sollte ein Alternativtext hinzugefügt werden. Hierbei handelt es sich um den Text, der von Programmen für blinde Menschen vorgelesen wird. Auch dieser Alternativtext ist für Suchmaschinen durchaus bedeutsam.

 

Dateiformat & Größe für Produktfotos

Um Produktfotos abzuspeichern, sollte entweder das JPEG- oder das PNG-Format gewählt werden. Die Formatgröße sollte zudem zwischen 500 und 800 Pixeln liegen.
Zudem gilt es, möglichst kleine Dateien zu nutzen, die jedoch immer noch eine gute Fotoqualität ermöglichen. Denn kleinere Dateien verkürzen die Ladezeiten der Webseite. Dies freut zum einen Ihre Website-Besucher, zum anderen werden kurze Ladezeiten auch von den Suchmaschinen mit einem besseren Ranking belohnt.
Damit die Produktfotos im Onlineshop trotz des kleinen Dateiformats eine gute Qualität aufweisen, sollte die Auflösung mindestens 72 dpi betragen.
Des Weiteren sollte der Farbmodus RGB gewählt werden, da dieser von allen Browsern unterstützt wird. Dieser Farbmodus gewährleistet, dass die Farben im Browser letztlich möglichst wahrheitsgetreu angezeigt werden. Wenn Sie Ihre Produktfotos vor unerlaubter Nutzung schützen möchten, sollten Sie zudem ein Wasserzeichen erstellen und dies auf Ihren Fotos einfügen.

 

Fokus auf die Zielgruppe legen

Manchmal sind Regeln dazu da, um gebrochen zu werden. Sämtliche zuvor genannten Tipps können daher im Zweifelsfall auch unberücksichtigt bleiben, solange eines immer gegeben ist: die Berücksichtigung der Zielgruppe.
Wenn Sie wissen, dass Ihre Zielgruppe auf einen bunten Hintergrund steht, dann werfen Sie alle Regeln bezüglich eines weißen, unauffälligen Hintergrunds über Bord!
Wenn Sie wissen, dass Detailaufnahmen bei Ihren Produkten und für Ihre Zielgruppe wenig hilfreich sind, dann lassen Sie diese perspektivische Möglichkeit aus!
Die Hauptsache bei der Erstellung Ihrer Produktfotos ist, dass Sie immer im Hinterkopf behalten, für wen Sie die Fotos machen. Wenn Sie also ein Produktfoto schießen, das sämtlichen Regeln der Produktfotografie widerspricht, bei Ihrer Zielgruppe aber super gut ankommt, dann sollten Sie das Produktfoto genauso lassen wie es ist.